Brot zum Abendessen? Ungläubig, fast angewidert die Blicke, die man heutzutage ernten kann, wenn man sich Baguette zu Rotwein und Käse am Abend schmecken lässt.
Denn beim Brot, wie auch bei Nudeln, Reis und Kartoffeln, sind die bösen Dickmacher, so scheint es, nicht mehr die Kalorien, sondern die Kohlenhydrate an sich.
Wie gefährlich ist Brot nun wirklich für die schlanke Linie und welche Sorten sind am besten?
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Ein erster Überblick in Sachen Brot und Kalorien
pro 100 g Brot | Nährwert in Kalorien |
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Vollkornbrot | 239 kcal |
Weizentoast | 258 kcal |
Roggenmischbrot | 225 kcal |
Low Carb Körnerbrot | 285 kcal |
Knäckebrot | 312 kcal |
Pumpernickel | 191 kcal |
Baguette | 237 kcal |
Es fällt auf, dass Pumpernickel durch seinen großen Anteil Roggenschrot positiv aus dem Rahmen fällt. Die meisten kohlenhydratreduzierten Brote liegen höher bei den Kalorien, wegen ihres hohen Fettanteils.
Allgemein ist ein Kalorienvergleich bei Brot tückisch, denn das Gewicht spielt eine große Rolle. Zwei Scheiben Graubrot sind ungefähr 100 Gramm schwer, beim Low Carb Brot reicht eine Scheibe, beim Knäckebrot muss man schon eine halbe Packung essen, um auf 100 Gramm zu kommen.
Bei Brotscheiben die Kalorien zu zählen ist also meistens nicht zielführend. Zumal das Brot selten pur verzehrt wird. Die Kalorien, die der Belag mit sich bringt fallen leider auch noch ins Gewicht.
Der Wirtschaftsfaktor Brot
Ernährungstrends spülen meistens auch neue Produkte in die Regale. Das ist bestimmt kein Zufall. Unser ohnehin reiches Brotsortiment ist in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert worden. Zum Beispiel um Eiweißabendbrote, Glyxbrote, Keto-Brot und Schlank-im-Schlaf Brote.
Nach Meinung einiger Autoren, sind es nicht die Kalorien, die das Fett an den Hüften wachsen lassen. Es sind die Kohlenhydrate an sich. Gemäßigte Vertreter halten lediglich Kohlenhydrate am Abend für gefährlich. Daher die Erfindung des Eiweißabendbrotes.
Warum das so sein soll, lässt sich in einschlägiger Literatur nachlesen. Denken wir in diesem Zusammenhang nur kurz an unsere südländischen Nachbarn: Seit Jahrhunderten isst man dort ungerührt frisches Baguette zu späten Abendmahlzeiten. Das scheint sich in keinster Weise negativ auf das Gewicht auszuwirken. Figurprobleme kamen auch dort erst mit zunehmendem Stress und den Fast-Food-Ketten auf.
Was ist besser für die Figur, die Kalorien vom Vollkornbrot oder Weißbrot?
Leider gibt es auch auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Es gibt Menschen, die vertragen oder mögen kein Vollkornbrot, andere hingegen lieben es. Wer beides mag und immer vor der Wahl steht, Baguette oder Vollkornbrot, der sollte Folgendes dazu wissen:
Eine Scheibe Vollkornbrot hat zwar mehr Kalorien, als eine Scheibe Weißbrot, aber der Sättigungseffekt ist beim Vollkornbrot größer.

Durch das volle Korn sind mehr Fettanteile und Ballaststoffe im Brot. Man spricht von komplexen Kohlenhydraten. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nicht so rasant an, wie bei Zucker und Weißmehlprodukten. Hier lassen die einfachen Kohlenhydrate den Blutzucker schnell ansteigen und wieder absinken und das signalisiert schnell wieder: Hunger!
Bei Vollkornbackwerk verhält sich der Blutzuckerspiegel also moderat. Er steigt langsam an, bleibt einige Zeit, um dann langsam wieder zu sinken. Salopp gesagt, eine Vollkornschnitte hält länger vor. Zudem üben die darin enthaltenen Ballaststoffe einen positiven Effekt auf die Verdauung.
Ein Tipp für die Weißbrotfans. Kombiniert man das Weißbrot mit Salatblättern, Tomaten, Gurken sowie natürlichen Fetten aus Milcherzeugnissen, Fleischprodukten oder mit einer Avocadocreme (avocado nährwerte), so bremst man dadurch den Blutzuckeranstieg ebenfalls etwas aus.
Fazit: Auch bei Brot fährt man eben am besten mit der Regel, lieber in Maßen genießen als in Mengen verschlingen.