Wer sich über die ständigen Anglizismen in der deutschen Sprache beklagt, dem sei hier ein gegenteiliges Beispiel genannt.
Was früher unter Bodybuilding lief, nennt man heute Training zum Muskelaufbau für einen definierten Körper. Das klingt viel weniger gewaltig, dennoch engagiert und lässt einen größeren Trainings-Spielraum zu.
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Tausche Muskeln gegen Fett
Gewicht lässt sich nicht unbedingt reduzieren mit einem Muskelaufbau. De facto ist Muskelgewebe nämlich schwerer als Fettgewebe.
Das heißt es hat einhöheres spezifische Gewicht oder eine höhere Dichte. Fett liegt bei 0,93 g/cm³ und Muskeln bei 1,06 g/cm³. Somit sind Muskeln ca. 7,2% schwerer als Fett.
Muskeln benötigen auch in Ruhe Energie für die Haltearbeit. Der Verbrauch liegt immerhin bei 25% vom Grundumsatz. Daraus wird klar, dass man Maßnahmen zum Muskelaufbau bevorzugt in das Programm zum Abnehmen mit einbauen sollte.
Leichter lassen sich Kalorien nicht verbrauchen. Aber auch hier passiert nichts von allein, denn zunächst müssen sie ja aufgebaut werden, die Muskeln.
Muskelaufbau in der Praxis
Nicht jedem liegt es nun, sich im nächsten Fitnessstudio anzumelden, um dort regelmäßig an den Kraftmaschinen und Hanteln zu trainieren. Erfahrungen zeigen, dass bei Menschen, die zuvor keinerlei Vorlieben oder Interessen auf diesem Gebiet hatten, mit dem Training nur selten länger als ein halbes Jahr bis Jahr bei der Stange bleiben.
Das gilt für alle übrigen Sportarten genau so. Daher ist es wichtig, vorab zu prüfen, welche Sportart zu den vorhandenen Fähigkeiten passt und Spaß machen könnte. Je besser das abgestimmt ist, desto größer die Chance mit Ausdauer und Freude zu trainieren.
Wandern oder strammes Spazierengehen auf unebenen und bergigen Strecken baut ebenso Muskeln auf. Radfahren und Schwimmen sind weitere Möglichkeiten. Hatha Yoga, diverse Tanzformen und Kampfsportarten, sie alle bauen Muskeln auf, die dann auch in Ruhe ein paar mehr Kalorien verbrennen.

Übrigens, der Energieverbrauch beim Training selbst bringt natürlich immer ein paar Kalorien auf das Konto vom Leistungsumsatz. Also doppelter Gewinn für den Kalorienbedarf bei jeder sportlichen Betätigung.
Muskelaufbau wie funktioniert das?
Was passiert mit den Muskeln beim Training, werden es mehr Muskelfasern oder werden die vorhandenen Muskelfasern dicker? So seltsam es anmutet, angesichts der medizinischen Fortschritte, eine Muskelfaservermehrung nach dem Abschluss des Wachstums mit ca. 18 Jahren, kann weder völlig bestritten noch eindeutig bewiesen werden. Man geht jedoch davon aus, dass ab 18 Jahren lediglich die Größe der einzelnen kleinen Muskelfasern zunimmt.
Bei einer normalen Verwendung der Muskulatur gibt es keine Vergrößerung der Fasern. Erst wenn die Beanspruchung dauerhaft über die Normleistung hinausgeht, wird ein Muskel zum Wachstum angeregt.
Wobei der Schwerpunkt eindeutig auf die Arbeit der Muskeln liegen sollte und nicht so sehr auf spezielle Eiweiße, die das Wachstum fördern sollen. Diese Kost wird unter Umständen erst relevant, wenn die Betätigung im professionellen Rahmen als Leistungssport betrieben wird.
Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt jederzeit automatisch für gut gefüllte Eiweißdepots.