Die hübsche gelb-orange leuchtende Ringelblume gehört zu den beliebtesten Heilpflanzen und ist auch wegen ihres dekorativen Charakters in vielen Bauerngärten zu finden.
Neben ihren hervorragenden pharmazeutischen Eigenschaften sorgt sie auch auf dem Speiseteller für Akzente und wird als Safranersatz oder zur Dekoration genutzt.
Innerlich und äußerlich angewendet verspricht sie Hilfe bei verschiedenen Leiden und wurde schon bei den alten Griechen und Römern sowie in der indischen und arabischen Kultur genutzt.
Contents
Wissenschaftlicher Name
Calendula officinalis
Weitere Namen
Schon Hildegard von Bingen nutzte die Ringelblume, die sie aufgrund des charakteristischen Samens «Ringula» oder «Ringella» nannte.
Dank ihrer «meteorologischen» Eigenschaften wird sie auch Barometerblume genannt. Schließlich galt es als Zeichen für schlechtes Wetter mit Regen, wenn ihre Blüten morgens verschlossen blieben.
Außerdem ist sie im Volksmund auch als Butterblume, Wucherblume, Dotterblume, Gartendotterblume, Sonnenbraut, Studentenblume, Goldblume, Ingelblum, Rinderblume, Ringelrose, Sonnenwende, Totenblume, Ferminel, Warzenkraut und Weckbröseln bekannt.
Pflanzenfamilie und Gattung
Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und zur Gattung der Ringelblumen (Calendula).
Heilwirkung
Ringelblumen wirken entzündungshemmend und fördern durch die Bildung von Granulationsgewebe die Wundheilung. Zudem werden der Ringelblume abschwellende, adstringierende, anregende, antibakterielle, antiseptische, blutreinigende, gallentreibende, krampflösende, menstruationsfördernde, schweißtreibende, stoffwechselanregende sowie verdauungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.
Innerlich helfen sie daher bei Magen- und Darmgeschwüren sowie bei Dysmenorrhoe und äußerlich finden sie bei vielerlei Hautproblemen Anwendung. Darüber hinaus fördert die Ringelblume die Blutgerinnung sowie die Hautdurchblutung und senkt Blutfettwerte.
Inhaltsstoffe
Blüten:
- bis zu 1 % Flavonoide, vor allem Quercetin- und Isorhamnetinglycoside
- 2 bis 10 % Triterpensaponine
- bis zu 3 % Carotinoide
- etwa 15 % Polysaccharide
- 0,2 bis 0,3 % Ätherische Öle (vor allem Sesquiterpenen wie Cadinol und Jonon)
Früchte:
- bis zu 25 % Fett mit 60 bis 70 % der seltenen Calendulasäure
Anwendungsbereiche
Äußerliche Anwendung
Dank ihrer entzündungshemmenden und die Bildung von Granulationsgewebe fördernden Eigenschaften ist die Ringelblume seit langer Zeit ein geschätztes Heilmittel für die Wundheilung. Die überaus beliebte Ringelblumensalbe wird aber auch bei der Behandlung von Insektenstichen, Sonnenbrand und Narbenwucherungen sowie bei Verbrennungen eingesetzt.
In Form von Tinkturen, Extrakten und Salben helfen Ringelblumen zudem bei Quetschungen, Hautentzündungen, Furunkeln und Ausschlägen. Irritative oder allergische Reaktionen, wie es sie bei anderen Vertretern der Korbblütler gibt, sind dank des Mangels an Sesquiterpenlactonen selten.
Innere Anwendung
Die getrockneten Blütenkörbchen oder Zungenblüten der Ringelblume werden in Form von Aufgüssen und wässrigen Auszügen auch innerlich verwendet und helfen bei Magen- und Darmgeschwüren sowie bei Dysmenorrhoe.
In der Volksmedizin wird die Ringelblume auch gegen Leberleiden eingesetzt.
Hildegard von Bingen empfahl die Heilpflanze zudem bei Vergiftungen durch Speisen.
Als Schmuckdroge dient sie darüber hinaus der Verfeinerung von Teemischungen und wird auch in der Lebensmittelindustrie als Farbstoff genutzt. Früher galt die Ringelblume sogar als «Arme-Leute-Safran» und diente unter anderem zum Färben von Käse, Butter und Gerichten.

Vorkommen
Die Herkunft der Ringelblume ist umstritten, aber der Mittelmeeraum gilt als wahrscheinlicher Ursprung der alten Heilpflanze. Heute wird sie weltweit kultiviert und kommt vielerorts verwildert vor.
In Mitteleuropa verwildert sie leicht, aber unbeständig und wächst vor allem im Berg- und Hügelland auf Schutt und nährstoffreichen, lockeren Böden. Optimale Wuchsbedingungen findet die Heilpflanze aber auch in gut versorgten Gärten und sät sich dort leicht selbst aus.
Sammelzeit
Die Blütezeit der Ringelblume ist sehr lang. Entsprechend können auch die voll aufgeblühten Korbblüten von Juni bis Oktober gesammelt und getrocknet werden.