Es ist Sommer. Bienengesumm, ferne Kuhglocken und ein leichter Wind streifen durch die lindgrünen Gräser einer Wiese.
Schaut man genau hin, sieht man viele unterschiedliche Gräserarten. Sie alle bilden die Grundlage der sogenannten Heublumen.
Der Name ist ein wenig irreführend, denn zum größten Teil handelt es sich dabei nicht um die bunten Blüten, die auf einer Wiese wachsen.
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Heublumen ganz allgemein
Sebastian Kneip, ganz den äußeren Reizen verschrieben, entdeckte die wohltuende Wirkung von Kompressen und Bädern mit Heublumen bei vielerlei Beschwerden.
Die Heublumen, lateinisch: Flores graminis, das ist eine artenreiche Gräsermischung. Fast immer mit dabei sind Quecke, Trespe, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenlolch, Ruchgras und Wiesenschwingel. Die Arten können variieren. Es gibt keine festgelegten Anteile bestimmter Pflanzen.
Die heilende und wohltuende Wirkung einer Heu-Kompresse resultiert aus den vielen sekundären Pflanzenstoffen, die in den Gräsern einer gesunden, wilden Wiese vorhanden sind.
Die unter der Bezeichnung Heublumen verkaufte Droge ist ein sehr altes Naturheilmittel für Umschläge und Bäder zur Entspannung und Beruhigung verschiedenster Schmerzzustände und Hautleiden.
Heublumen ganz praktisch
Wohnt man zufällig nicht an solch einer idyllischen und naturbelassenen Wiese, lassen sich die Droge auch in Reformhäusern und Apotheken kaufen oder über seriöse Anbieter im Internet bestellen.
Eine weitverbreitete Anwendung sind Sitzbäder mit einer Heublumenmischung als Geburtsvorbereitung. Die Muskeln im Beckenboden werden dadurch entspannt. Mit einer entspannten Beckenmuskulatur kann man einen Dammschnitt vor der Geburt überflüssig machen. Ein Dammriss kann vermieden werden, durch eine entspannte und nachgiebige Muskulatur im Beckenboden.
Viele Mütter berichten von ihrer Erfahrung, dass regelmäßige Sitz- oder Dampfsitzbäder in den letzten Schwangerschaftstagen eine große Erleichterung für die Geburt gewesen sind.
Warme Umschläge oder Leinensäckchen mit Heublumen (zuvor in siedendem Wasser ziehen lassen) können Wechseljahresbeschwerden, chronische Hautleiden, Muskelkrämpfe, Rheumaschmerzen und Magen- Darmbeschwerden lindern.
Auch in der Küche begegnet man dem Heu hin und wieder. Es wird zum Beispiel für die Zubereitung eines Heu-Lammbratens verwendet: Eine Lammkeule wird darauf gebettet und, damit zugedeckt, im Ofen gegart.

Egal für welchen Verwendungszweck, die Qualität der getrockneten Gräser ist sehr wichtig! Das Heu muss hellgrün sein und frisch nach Heu duften. Es sollte aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen.
… und sonst noch, zu den Heublumen
Sie dürfen nicht auf offene Wunden und akuten Entzündungen aufgelegt werden! Bei chronisch schmerzhaften Rheumaschmerzen können sie zum Beispiel lindern. Aber bei akuten entzündlichen Rheumaschüben sind sie, mit ihrer durchblutungsfördernden Wirkung, kontraindiziert.
Die genauen Wirksubstanzen lassen sich nicht alle genau aufführen. Meistens sind bis zu 50 verschiedene Pflanzenarten. Die positive Wirkung entsteht durch das Zusammenspiel all dieser unzähligen sekundären Pflanzenstoffe, Harze und ätherischen Öle. Die Anwendung erfolgt in der Regel nur äußerlich als Wärmebehandlung.