Die Brennnessel hat sich nicht nur als Heilpflanze seit zig Generationen beliebt gemacht. Wer sie berührt, spürt augenblicklich die Wirkung der kleinen Brennhärchen auf der Haut.
Als Tee getrunken und nicht zuletzt bei der Gartenarbeit schließt sich der Kreis der Natur wieder. Sobald der Brennnesselsud genutzt wird, ist sie als natürlicher Dünger ein willkommener Helfer für die vielseitige Pflanzenwelt.
Wissenschaftlich betrachtet lautet ihr lateinischer Name Urtica dioica. Umgangssprachlich hat sich die Brennnessel auch als Donnernessel, Feuer- und Teufelskraut, Haarnessel oder Saunessel einen Namen gemacht, wobei ihre Wirkung als Heilpflanze sicherlich wenig beachtet wurde. Sie gehört zu den Brennnesselgewächsen, die in ihrer Gesamtheit als Urticaceae bezeichnet werden.
Das Brennnesselgewächs, im deutschen auch Urticaceen genannt, gehört zur Familie der Rosenartigen. Innerhalb dieser Gruppe existieren weltweit rund 54 bis 56 Gattungen, die in ca. 2600 einzelne Arten unterteilt werden.
Contents
Als Heilpflanze kann sie effektiv eingesetzt werden
Die positiven Wirkungen der Brennnessel überwiegen weitaus mehr als den so bekannten, unangenehmen Effekt auf der Haut. In erster Linie wirkt sie auf das Blut, so ist sie:
- blutbildend
- blutreinigend und
- blutstillend.
Ferner reagiert es förderlich auf den Stoffwechsel und Frühjahrsmüdigkeit. Daher wird Tee aus Brennesseln gern auch zur Entschlackung am Anfang des Jahres getrunken.
Im Allgemeinen wirkt die Haarnessel auch bei Durchfallerkrankungen, Magenschwäche oder Verstopfung und ist Appetit fördernd.
Daneben kann sie bei Harnwegerkrankungen und bei entzündlichen Prozessen wie Rheuma und Gicht angewendet werden. Weitere Heilwirkung zeigt die Brennnessel bei
- Schuppen und zur Förderung des Haarwuchses
- bei Nierenschwäche
- Bluthochdruck
- Menstruationsbeschwerden und
- unterstützend bei Diabetes.
Gesunde Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält ß-Sitosterin und Skopoletin. Darüber hinaus Flavonoide und Silikate. Ferner sind im Brennsaft Acetylcholin, Histamin und Serotonin enthalten. Überraschenderweise ist die Brennnesselpflanze reich an:
- Vitamin A
- Vitamin C
- Kalzium
- Eisen
- Mangan und
- Kalium.
Wann ist Brennnesselkraut zur Anwendung angezeigt?
Bei Nierenbeschwerden oder Harnwegerkrankungen ist Brennnessel aufgrund seiner harntreibenden Wirkung empfohlen. Dazu gehören auch Blasenentzündungen und entzündliche Beschwerden, die zu Rheuma führen.
Neueste Studien besagen, dass die Heilpflanze auch bei Arthrose genutzt werden kann. Die harntreibende Wirkung empfiehlt sich auch bei Ansammlungen kleinster Nierensteinchen, dem sogenannten Nierengrieß.
In der Homöopathie dient die Brennnessel von der Urtinktur bis zu C200
In der Homöopathie wird Urtica uriens als hilfreiches Mittel in der Urtinktur bei Hautbeschwerden äußerlich angewendet, innerlich wiederum ist die Heilpflanze auch in hohen Potenzen bei Nierenkoliken und Allergien dienlich.
Innerliche Anwendungen als Brennesseltee oder -saft
Dass die Brennnessel schon im Mittelalter bekannt war, zeigt die Tatsache, dass der Arzt Paracelsus den wohlschmeckenden Saft bei der Gelbsucht verabreichte. Hier zeigt sich ebenfalls die positive Wirkung auf Leber und Galle.
Ebenso regt sie, als Saft oder Tee getrunken, die Verdauung an bzw. hilft bei Magenbeschwerden. Einen guten Effekt erfährt auch die Bauchspeicheldrüse. Innerlich eingenommen wirken die Inhaltsstoffe der Brennnessel regulierend auf den Blutzuckerspiegel und kann daher auch bei Diabetes getrunken werden.
Allgemein ist die Brennnessel für ihre effektvolle Wirkung zur Blutreinigung, Entgiftung und Entschlackung bekannt. Hier gehen Erschöpfungszustände und Müdigkeit oft Hand in Hand, der häufig mit einem unentdeckten Eisenmangel in Verbindung steht.
Mit einer Kur von 4 bis 6 Wochen, in der das eisenhaltige Getränk regelmäßig getrunken wird, erfährt der Organismus eine kleine Frischekur. In dieser Heilpflanze findet sich demnach weitaus mehr Eisen als in Rindfleisch oder Spinat.

Auch Äußerlich wirkt die Brennnessel mit guten Resultaten
Bei Schuppen hilft Brennnesselwasser und sorgt für eine Beruhigung der Kopfhaut. Gleichermaßen bietet der Markt daher auch Gesichtswasser, die das Erscheinungsbild bei Unreinheiten der Haut verbessern können.
Zur äußeren Anwendung kann ein Aufguss aus getrockneten Brennnesselblättern selbst hergestellt und nach Bedarf angewendet werden.
Vorkommen der Brennnessel
Die Brennnessel wächst rund um den Globus, nur in der kargen und sehr kalten Arktis fühlt sie sich nicht wohl. Ihren größten Anteil hat sie jedoch auf der Nordhalbkugel.
Die günstigste Zeit zum Sammeln
Zwischen März und August findet man die Nessel – englisch als Nettle bezeichnet, im eigenen Garten und in freier Natur.
Sie wächst von kleinen Pflanzen bis hin zu stattlichen Gewächsen heran und bildet am Ende des Sommers die Samen für das nächste Jahr. Den ganzen Sommer hindurch kann die Brennnessel also gesammelt werden.