Fettarm, fettreduziert, halbfett, fettfrei, so werden seit den 70er Jahren Lebensmittel bezeichnet, die man mit gutem Gewissen essen kann. Der gesundheitsbewusste Mensch entscheidet sich immer für das magere Stück Fleisch. Dabei ist Fett doch ein Geschmacksträger oder nicht?
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Woher kommt der schlechte Ruf?
Möchte jemand seine Tageskalorien reduzieren, um abzunehmen, kann er durch das Weglassen von Fett am meisten erreichen. Denn, im Gegensatz zu den beiden anderen Nährwerten, Kohlenhydrate und Eiweiß, kommt ein Gramm Fett mit 9 Kalorien daher. Also mehr als doppelt so viele. Soweit, so logisch.
Was sind Fette?
Chemisch besteht ein Fettmolekül aus Tri-Ester und drei Fettsäuren. Fette im Körper dienen als mechanischer Schutz, als Energiespeicher, Baustoffe der Zellmembranen und zur Aufnahme bestimmter Vitamine.
Der Körper braucht Fette aus der Nahrung
In der Hauptsache gibt es zwei essenzielle Fettsäuren, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen:
Die zweifach ungesättigte Linolsäure | Die dreifach ungesättigte alpha-Linolensäure |
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Enthalten in: Pflanzenöle, wie Getreidekeim-, Distel-, Raps-, Sojabohnen-, Sesam- und Sonnenblumenöl | Enthalten in: Sojabohnen, Walnüsse, Weizenkeime, Leinsamen und die daraus hergestellten Öle, Linsen |
Gute Fette und böse Fette
Kaum stellte man fest, dass Fett doch auch seine guten Seiten hat, sogar gesund und unverzichtbar ist, teilte man verschiedene Fette in gut und böse ein. Die ungesättigten Fettsäuren, meist pflanzlicher Herkunft galten als die Guten. Die gesättigten Fettsäuren, überwiegend in tierischen Produkten enthalten, waren die Bösen.

Dieses Schwarz-Weiß-Bild begann beim näheren Hinsehen ebenfalls zu zerbröseln. Denn auch die gesättigten Fettsäuren, so stellte man fest, werden vom Körper benötigt und sind nicht für Krankheiten wie Arteriosklerose und Herzerkrankungen verantwortlich.
Einzig gefährlich können uns die sogenannten Transfette werden. Das sind künstlich veränderte Fette, die für viele industriell hergestellte Lebensmittel verwendet werden. Zum Beispiel gehärtete Pflanzenfette. Es gibt in Deutschland dafür keine eindeutige Deklarationspflicht. Transfette sind unter anderem in Keksen, Kuchen, Fertigsoßen, Chips, Flips, frittierte Speisen und Tiefkühlpizzen enthalten.
Fett im Dienst der schlanken Linie
Handelt es sich also um natürliches Fett, das man den Speisen selbst hinzufügt oder das naturgemäß in den Produkten vorkommt, braucht man es nicht zu fürchten. Eine gesunde Angst sollte man lediglich gegenüber allen versteckten Fetten in den stark verarbeiteten Produkten entwickeln. Sahne, Butter oder Öl verstärken den Eigengeschmack der Speisen und sorgen auch für ein schnelles Sättigungsgefühl.