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Der Fachbegriff Adipositas Permagna erklärt
Adipositas permagna bzw. morbide Adipositas oder Adipositas Grad III, wie diese auch genannt wird, bezeichnet die schwerste Form der Fettleibigkeit.
Adipositas an sich bezeichnet eine Fettsucht, bzw. Fettleibigkeit, sprich eine über das Normale hinausgehende Vermehrung von Körperfett.
Die Vorstufe der Adipositas ist das Übergewicht. Wird allerdings beim Übergewicht eine bestimmte Grenze überschritten, kommt die Bezeichnung Adipositas zum Einsatz.
Entwicklung der Adipositas in den Jahren von 1998 bis 2012

Quelle: de.statista.com (Link)
Die Stufen der Adipositas
Die Adipositas wird wiederum in verschiedene Phasen unterteilt. Grundlage zur Berechnung ist der BMI (Body Mass Index). Der Body Mass Index ist die Maßeinheit, die zur Berechnung des menschlichen Körpergewichts herangezogen wird.
Der Wert wird anhand einer einfachen Formel berechnet, bei der das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat geteilt wird.
Am Ender der Berechnung des BMIs steht ein Wert, der Aufschluss über die Gewichtssituation gibt:
Adipositas Grad I BMI zwischen 30–34,9
Adipositas Grad II BMI zwischen 35–39,9
Adipositas Grad III (Adipositas permagna oder morbide Adipositas) BMI über 40
Wenn auch Sie feststellen möchten, ob Sie unter Adipositas oder sogar bereits unter Adipositas permagna leiden, können Sie dies schnell selbst mit Hilfe des kostenlosen online BMI Rechners feststellen:
Gesundheitliche Risiken für Patienten mit Adipositas Permagna
Wenn Ihr BMI über 40 liegt bzw., wenn Sie die Diagnose Adipositas permagna von Ihrem Arzt erhalten haben, dann müssen Sie mit schweren gesundheitlichen Konsequenzen rechnen, wenn Sie nicht handeln. Sehr wahrscheinlich ist, dass sich bereits einige der typischen gesundheitlichen Probleme bei Ihnen bereits eingestellt haben, wenn Sie bereits über eine längere Zeit unter starkem Übergewicht leiden.
Typisch für Patienten, die unter Adipositas permagna leiden sind Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettleber, Atemnot, Gelenkbeschwerden, Arterienverkalkung und erhöhtes Herzinfarktrisiko, um nur einige der wesentlichen Gesundheitskonsequenzen zu nennen.

Vom starken Übergewicht zurück zum Idealgewicht
Ist man erst einmal an dem Punkt angekommen, an dem man unter extrem starkem Übergewicht leidet, ist der Weg zurück zum Idealgewicht schwer und langwierig.
Von Blitzdiäten wird dringend abgeraten
Von Blitzdiäten ist bei derart starkem Übergewicht dringend abzuraten. Denn die meisten populären Diäten sind sehr einseitig wie Atkins Diät, Kohldiät etc.
Diese Diäten sind nicht darauf ausgerichtet, über einen langen Zeitraum durchgeführt zu werden, denn aufgrund der einseitigen Ernährung, kommt es schnell zu Mangelerscheinungen. Ein großes Risiko, das unbedingt vermieden werden muss.
Zurück zum Idealgewicht mit einer Ernährungsumstellung und Sport
Stattdessen sollten Patienten, die unter Adipositas permagna leiden, langfristig ihre Ernährung umstellen und Sport in ihren täglichen Tagesablauf integrieren.
Nachdem Motivation ein wesentlicher Punkt ist, um das Ziel „Idealgewicht“ zu erreichen, ist es empfohlen, Hilfe bei einer Selbsthilfegruppe zu suchen. Hier findet man Gleichgesinnte, mit denen man zusammen den schweren Weg erfolgreich beschreiten kann.
Ist ein Bezahlung einer Adipositas PermagNA Kur durch die Rentenversicherung möglich?
Um von Adipositas Permagna loszukommen, ist eine Kur eine mögliche Behandlungsmethode. Besuche beim Arzt sind der Beginn einer erfolgreich bewilligten Kur.
Normalerweise besteht aufgrund der Beschwerden durch das Übergewicht ohnehin schon Kontakt zum Arzt und eventuell wurde hier eine solche Behandlungsmethode angesprochen.
Antragsstellung
Der Antrag des Arztes und des Patienten muss bei der Rentenversicherung eingereicht werden. Auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung werden verschiedene Einrichtungen und Kurhäuser vorgestellt, die sich auch mit Adipositas Permagna beschäftigen. Spezielles Personal sorgt hier für das Wohl der Patienten.
Wie läuft eine Adipositas Permagna Kur ab?

Eine Adipositas Permagna Therapie findet meist in unterschiedlichen Schritten statt.
Beginnend mit einer stationären Aufnahme, über Wechsel in eine halboffene bis hin zur Teilnahme in einer offenen Gruppe.
Ziel ist es, die Patienten zu einem Gewicht zu führen, das wieder unbedenklich für diesen ist.
In vielen Fällen ist die Adipositas Permagna auch durch ein krankhaftes Essverhalten ausgelöst.
Wenn Essen eine Sucht ist, dann ist eine psychologische Therapie nötig
Wenn Essen zur Sucht geworden ist und dies der Grund für das krankhafte Übergewicht ist, wird in entsprechenden Therapiegruppen und mithilfe von Psychiatern versucht, den Grund für das ungesunde Essverhalten zu finden.
Ziel ist es hier nicht nur dem Grund auf die Spur zu kommen, sondern auch Lösungsansätze zu erarbeiten.
Die Rentenversicherung entscheidet über die Bewilligung einer Adipositas Permagna Kur
Über eine Bewilligung der Kur gegen Adipositas Permagna entscheidet die Rentenversicherung. Häufig wird auch eine Alternative vor Ort bewilligt.
Diese hat den Vorteil, dass Patienten im normalen Umfeld bleiben und so direkt Ihr Leben umstellen können. Oft ist diese Art der Therapie nachhaltiger und führt auf lange Zeit eher zum Erfolg.

Hilfe durch die Chirurgie
Die Chirurgie bietet Möglichkeiten, um einer Adipositas Permagna entgegenzuwirken in Form einer Magen- oder Darmverkleinerung. Auch ein Magenballon kann eingesetzt werden, der ein Auffüllen des Magens bewirkt.
Das Einsetzen erfolgt über die Speiseröhre, sodass die OP kaum Risiken in sich birgt. Nach dem Einsetzen wird der Magenballon mit einer Lösung aus Kochsalz gefüllt. Nach einem halben Jahr wird die Entfernung empfohlen.
Das Magenband
Eine dauerhafte Lösung, um die Adipositas Permagna zu bekämpfen, wird hingegen durch das Magenband angestrebt. Dieses schafft einen Engpass zwischen dem Vormagen und dem restlichen Teil des Magens.
Bei Personen, die ein Magenband haben, tritt schnell eins Sättigungsgefühl ein. Hierdurch wird das Gewicht schnell reduziert.
Das Weiten oder enger Machen des Bandes ist mittels Kochsalzlösung ebenfalls möglich.
Der Magenballon
Mit Hilfe eines Magenballons wird das Aufnahmevermögen des Magens verringert. Auf diese Weise nehmen Adipositas Permagna Patienten ganz von selbst weniger Nahrung zu sich. Das Gewicht wird sich schnell von selbst reduzieren.
Für das Einsetzen eines Magenballons ist keine OP notwendig. Vielmehr wird er über den Hals in den Magen eingeführt. Erwähnt muss an dieser Stelle werden, dass es in Deutschland nur wenige Kliniken gibt, die diesen Eingriff durchführen.
OP bei Adipositas Permagna
Wichtig ist es zu wissen, dass bei Adipositas Permagna sich Patienten nicht einfach selbst für eine Operation entscheiden können. Vielmehr gibt es eine Richtlinie (S3-Leitlinie), in der die Voraussetzungen festgelegt sind, die für eine Adipositas Permagna OP erfüllt sein müssen.
Damit Adipositas Permagna Patienten für eine OP in Frage kommen, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Die Adipositas Permagna muss seit mehr als drei Jahren bestehen
- Der Body Mass Index muss über 40 liegen. Auch Patienten, die einen Body Mass Index von über 35 haben, können für eine Adipositas Permagna OP in Frage kommen, wenn sie unter gesundheitlichen Begleiterscheinungen leiden wie Arterielle Hypertonie, massive Schlafstörungen oder auch Diabetes mellitus.
- Der Adipositas Permagna Patient muss mindestens 18 Jahre alt sein und darf nicht älter als 65 Jahre sein. Zugrundgelegt wird dabei das biologische Alter.
- Sämtliche anderen konservativen Methoden zur Gewichtsreduktion wurden bereits erfolglos durchgeführt. Gemeint sind hier Massnahmen zum Gewichtsverlust wie Ernährungsberatung, Verhaltenstherapie, Bewegungstraining, Ernährungsumstellung etc. Nur wenn festgestellt wird, dass dies Maßnahmen auch in Zukunft nicht erfolgsversprechend sind, wird eine Adipositas Permagna OP bewilligt.
- Der Adipositas Permagna Patient darf weder unter Depressionen noch unter einer Psychose leiden.
- Auch muss zu 100% ausgeschlossen werden können, dass die Adipositas Permagna auf ein Suchtproblem zurückzuführen ist.
Adipositas Permagna bei Kindern

Auch zahlreiche Kinder haben leider mit dem Problem einer Adipositas Permagna zu kämpfen. So belegt eine Studie aus dem Jahr 2007, dass im Vergleich zu Europa in Deutschland die meisten übergewichtigen Kinder leben. Darunter eine große Zahl, deren starkes Übergewicht sogar in den Bereich der Adipostas Permagna einzuordnen war.
Zwar belegen aktuelle Studien, dass dieser Trend leicht rückläufig ist, doch sind auch heute noch über 16% aller deutschen Kinder übergewichtig oder sogar als adipös zu bewerten.
Selbstverständlich bringt auch bei Kindern Adipositas Permagna eine ganze Reihe negativer Folgen mit sich. Hier stehen nicht nur gesundheitliche Konsequenzen im Vordergrund wie Diabetes, Störung des Fettstoffwechsels, Erkrankungen der Gallenblase oder auch bestimmte Krebsarten.
Vor allem psychosoziale Probleme wie Mobbing und Ausgrenzung führen oftmals zu irreparablen Entwicklungsstörungen. Dabei ist Adipostas Permagna bei Kindern höchst selten genetisch bedingt.
In den meisten Fällen ist die Ursache auf gleichgültiges Verhalten der Eltern zurückzuführen, die weder auf die Ernährung ihrer Kinder achten, noch dafür Sorge tragen, dass sich der Nachwuchs ausreichend körperlich betätigt.
Bislang legen die Gesundheitssysteme einen Schwerpunkt auf die Behandlung der Folgen von Adipositas Permagna bei Kindern.
Auf diese Weise wird Adipositas Permagna bei Kindern allerdings zum medizinischen Problem. Viel wichtiger wäre es allerdings das Übergewicht bei Kindern bereits im Vorfeld zu verhindern wie zum Beispiel durch eine Schulung der Eltern und selbstverständlich durch Aufklärung in den Vorschulen bzw. Schulen.
Um dem Übergewicht bei Kindern entgegenzuwirken fordern Kindervertreter:
- dass eine Adipositas bei Kindern, die auf keinen medizinischen Ursachen beruht, als eine ganz besondere Art der Kindswohlgefährdung behandelt wird
- dass ein Mindestsportangebot sowohl an Vorschulen als auch an Schulen eingeführt wird
- dass Gesundheit und Ernährung zum Pflichtfach an Schulen wird
- dass bereits in KITAS eine Gesundheitserziehung erfolgt
- dass Snackautomaten und der Verkauf von Süßigkeiten an Schule untersagt wird
- dass eine schulärztliche Untersuchung alle zwei Jahre zur Routine wird