Es gibt wohl kaum einen Satz, mit dem Eltern ihre Kinder so sehr von gesunder Nahrung abschrecken können, wie mit dem wohlgemeinten:
«Kind iss, das ist gesund!»
Unzähligen Kindern wurde mit solchen Aussagen schon früh und oft für immer, der Appetit auf Spinat und andere, «besonders gesunde», Gemüsesorten genommen.
Dabei handelt es sich oft nur um eine kurze Periode, wenn Kinder bestimmte Gemüse ablehnen.
Am besten gar nicht weiter thematisieren, denn bereits vier Wochen später kann man den Nachwuchs mit leckeren tomatisierten Brokkoli Nudeln begeistern.
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Ein Beispiel: Bitter ist gesund, ist das bitter!
Bitter ist giftig. Süß, wie die Muttermilch, ist gut. Erst mit Erfahrungen, im fortgeschrittenem Alter kommt der ein oder andere Mensch dahinter: Bitter, das ist durchaus gut, zum Beispiel für eine bessere Verdauung.
Außerdem schmeckt es auch gar nicht so schlecht. Den Meisten jedenfalls. Was für den einen Medizin und Wohltat, das bringt für manch anderen eher Unbehagen. Da ändern auch hundert wohlgemeinte Ernährungsratschläge nichts.
Weitere gut gemeinte Ratschläge zur gesunden Ernährung
«Fünf am Tag!» Das ist wohl jedem ein Begriff. Diese Kampagne zur Vorbeugung von Krankheiten, die maßgeblich von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) unterstützt wird, geht nach nunmehr fast 14 Jahren langsam die Luft aus.
Zehn Jahre nach dem Start von «Fünf am Tag», konnte dieses Gesundheitsversprechen wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Weiter konnte, nach zehn Jahren massiven Werbens für diese Kampagne, keine Veränderung des Ernährungsverhaltens bei der Bevölkerung festgestellt werden.
Der Sensor für gesunde Ernährung
Den größten und wahrhaftigsten Sensor für gesunde Ernährung, der steckt in jedem Menschen schon drin. Nur hat die Menschheit aufgehört darauf zu vertrauen. Diese körpereigenen Stimmen sind leise, man muss genau in sich hineinhören.
Die Werbung und Ratschläge von außen, die es doch nur gut mit uns meinen, sind da viel lauter und präsenter.
Was bleibt übrig von der gesunden Ernährung?
Obst und Gemüse können doch so verkehrt nicht sein. Möglichst roh, damit kostbare Vitamine nicht verloren gehen. Doch Rohkost wird nicht von jedem vertragen.
In der ayurvedischen Gesundheitsküche wird alles gegart und gedämpft, denn nach der Lehre des Ayurveda entzieht rohe Kost dem Körper wertvolle Energie.
Vollwertkost ist auf jeden Fall gesund. Ballaststoffe, B-Vitamine, das alles ist wertvoll für den Körper.
Ja, das stimmt für viele. Aber nein, es gibt auch Menschen, deren Verdauungssystem kommt mit der Verarbeitung des vollen Korns nicht so gut zurecht, auch nach einer langsamen Umstellungsphase nicht.
«Ab heute ernähre ich mich gesund!»
Aber es muss doch Lebensmittel geben, die besonders gesund sind. Bestimmt gibt es sie. Nur, wirklich beweiskräftige Studien darüber, ob ein häufiger Verzehr von Zitrusfrüchten das Immunsystem stärkt und Seefisch vor Herzerkrankungen schützt, die gibt es nicht.

So gern wir das auch hätten. Dafür gibt es aber ganz sicher Menschen, die mögen keinen Fisch und andere, die vertragen die Säure der Zitrusfrüchte nicht.
Zum Glück hält die Natur ein riesiges Nahrungsangebot für uns bereit und glücklicherweise können sich die meisten Menschen in Deutschland viele dieser qualitativ guten Nahrungsmittel auch leisten.
Wer sich gesund ernähren möchte, braucht sich nur folgende vier Ratschläge zu beherzigen und ist damit immer auf der sicheren Seite.
Was folgt, ist keine Einkaufsliste von Lebensmitteln, die garantiert gesund sind, sondern eine Aufforderung, Verantwortung für die eigene gesunde Ernährung zu übernehmen:
Es gibt sie doch, die gesunde Ernährung
- Achtsamkeit – lernen, auf die Signale des Körpers zu achten
- Mäßigung – von allem nicht zu viel auf einmal, auch nicht vom vermeintlich Gutem
- Abwechslung – abwechslungsreiche Ernährung, nicht zu einseitig weder in Bezug auf
- Nährstoffe, noch auf einzelne Produkte
- Nahrungsmittel – so natürlich und unverarbeitet wie möglich
- Vertrauen – wer als Kind viel bevormundet wird, dem fällt es später umso schwerer, selbst für sich zu entscheiden, was gesund ist