Wie oft ertappt man sich selbst, beim Zusammentreffen mit einer Schwangeren, Phrasen zu bringen, die schon Generationen von Frauen über sich ergehen lassen mussten:
«Jetzt musst Du ja schließlich für zwei essen.» – «Soll ich Dir Erdbeeren mit sauren Gurken bringen?» – «Das ist bestimmt nicht gut fürs Kind.»
Aus diesen Phrasen lassen sich zumindest zwei Wahrheiten und eine Lüge ableiten: Ja, in der Schwangerschaft kommt es häufig vor, dass die Frau seltsame Gelüste auf bestimmte Nahrungsmittel verspürt.
Ja, es gibt Gifte, die sollte man in der Schwangerschaft meiden. Nein, eine Schwangere muss nicht für Zwei essen, sondern möglichst normal und auf qualitativ hohem Niveau.
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Schwanger, na und?
Ebenfalls oft gehört:»Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit.» Aus diesem Grunde sollte für die Frau in dieser Zeit gelten, am besten weiter wie bisher. Bis auf die Sache mit den Giften natürlich.
Das heißt, wenn alles normal läuft, sind keine besonderen Bewegungseinschränkungen nötig, außer später die rein praktisch bedingten Einschränkungen durch den dicken Bauch.
Zusätzlich wirkt sich eine angemessene Gymnastik nicht nur bei der Geburt positiv aus, sondern auch auf das Idealgewicht danach.
Was ist das Idealgewicht in der Schwangerschaft?
Das ist eine oft gestellte Frage. In der Schwangerschaft nimmt die Frau natürlich zu und zwar im Durchschnitt etwa 10/11 Kilogramm.
Das ist eine einfache Rechnung:
(mit gerundeten Durchschnittswerten)
- Baby bei der Geburt + ca. 3.300 g
- Gebärmutter +1.000 g
- Placenta +500 g
- Brüste +500 g
- Flüssigkeitsvolumen, inkl. Blutvolumen +3.500 g
- Fettreserven für die Stillzeit +2.500 g
Wie viele Kilos mehr letztendlich für die einzelne Frau im Rahmen ihres Idealgewichtes liegen, eher 8 oder 14 Kilo, hängt von ihrer Größe, ihrem Alter und ihrem Ausgangsgewicht, kurz dem BMI ab.
Diäten verboten, vorher, während, und danach?
Läuft alles nach Plan mit dem schwanger werden, so ist es ganz bestimmt günstig, vor der Schwangerschaft das individuelle Idealgewicht zu haben oder zu erlangen. In letzterem Fall allerdings mit der Einschränkung, dass keine Turbodiät dahintersteht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Jo-Jo-Effekt zusammen mit der Schwangerschaft für eine unnötig große Gewichtszunahme sorgt, ist recht hoch.
Eine Diät oder Gewichtsreduktion während der Schwangerschaft sollte selbstverständlich tabu sein. Alle Nährstoffe werden jetzt in ausreichendem Maße dringend benötigt, von Mutter und Kind.
Nach der Geburt nicht zu voreilig mit der Gewichtsreduzierung! In der Stillzeit werden immer noch viele Nährstoffe benötigt und ein zu schneller Verlust der Fettreserven führt auch nur wieder zur ungeliebten Trotzreaktion des Körpers, dem Jo-Jo-Effekt.
Das Idealgewicht nach der Geburt wieder erreichen
Gute Vorarbeit, durch ein Idealgewicht vor der Schwangerschaft sowie durch gute ausgewogene Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft, ist die bestmögliche Grundlage.
Nach der Geburt nehmen die meisten Frauen schon von allein wieder etwas ab. Logischerweise, denn das Baby und die Plazenta sind nicht mehr dabei und die restlichen Veränderungen bilden sich in der Regel zurück.
Leider sind dabei die Fettpolster oft hartnäckiger als der Rest. Die besten Ergebnisse, so haben Untersuchungen ergeben, erzielt die Frau in dieser Zeit mit einer ausgewogenen Ernährung, nicht so sehr durch mehr Bewegung.
Wichtig ist, dem Körper Zeit zu geben, mindestens drei, am besten sechs Monate.